... und noch schöner ist sie, wenn sie in die Wüste führt, um dort einen ZDF-Fernsehgottesdienst aufzunehmen.
(Timna bei Morgenrot, mit Blick auf die "Oase", den Camping Platz des Timna Nationalparks)
Der Nationalpark Timna gilt als einer der schönsten Naturparks der Welt. Im Süden des Hl. Landes, nahe Eilat, kann man das Rote Meer schon beinahe erahnen. Doch nur beinahe. Denn nur wenige Kilometer weit von dem kühlen Nass entfernt breitet sich eine beeindruckende und vielseitige Wüste aus.
In diese Wüste reiste die Evangelische Gemeinde der Erlöserkirche in Jerusalem eines schönen Freitags, um dort einen Fernsehgottesdienst für das ZDF aufzunehmen. Auch einige von uns Studierenden der Dormitio Abtei konnten sie begleiten und sie im Chor unterstützen. Für viele von uns war das sehr spannend, weil wir noch nie an einem richtigen Fernsehset gearbeitet hatten. So viele Kameras, meterhohe Scheinwerfer selbst in der Mittagssonne, Tontechnik, Aufnahmeproben,... Wir legten uns ordentlich ins Zeug - so ordentlich, wie es mit so kurzer Probenzeit im Vorhinein und bei fast 40° ging.
(Das Set. Was hier so schattig scheint, trügt - wir verbrachten jeden Tag mehrere Stunden stehend in der prallen Sonne. Mein Tipp: Ein Kopftuch und darunter eine Kappe packen. Und mindestens 4.5 Liter Wasser pro Tag und Kopf!)
Doch das richtige Highlight war für mich die Zeit außerhalb der Proben. An einem Nachmittag nahm uns der pfarreigene Archäologe Dieter Vieweger mit zu den unterschiedlichen archäologischen Stätten und Naturwundern im Nationalpark.
Dazu zählen zum Beispiel die "Mushrooms" - pilzförmige Steinformationen, die vom Wasser in diese Form geschliffen wurden - wenn die Wadis einmal Wasser führen! Es ist doch unglaublich, welche Kräfte so ein bisschen Nass entfalten kann...
Wadis, die ungeahnte Kräfte entfalten, plötzlich kommen und wieder gehen, die fast unerträgliche Hitze, der Sand, der einem in die Augen weht.... Man könnte meinen, an solchen Orten kann es kein Leben geben. Und doch wird man immer wieder vom Gegenteil überzeugt: Einerseits durch die Tiere, die sich des Nachts blicken lassen, wie Wüstenfüchse, Wüstensteinböcke, Fledermäuse, und Schlangen, und andererseits durch die tiefen Spuren, die der Mensch seit Jahrtausenden hier hinterlassen hat. So haben die Ägypter hier Kupferminen betrieben (wegen des Kupfers gibt es hier auch grünen Sand) und sich durch Felszeichnungen verewigt, wie eine, die Ramses III. und Hathor zeigt. Die Midianiter haben das Hathor-Heiligtum der Ägypter übernommen und ein Zeltheiligtum daraus gemacht - ein Zeltheiligtum, wie es auch in der Tora geschildert wird?
(Der Blick von Salomos Säulen, die diesen Namen selbstverständlich nur symbolisch tragen, direkt über dem Hathor-Heiligtum.)
Als die Dreharbeiten schließlich am Sonntag beendet waren, waren wir erstmal alle erleichtert - es war soweit alles gut gegangen und es musste weder etwas nachgedreht, noch etwas geschnitten werden.
Also packten wir unsere "sieben Sachen" und stiegen in den Bus, zurück in Richtung Jerusalem. Und ließen dabei eine Welt hinter uns, die uns den biblischen Geschichten des Auszugs aus Ägypten und der 40-jährigen Wanderung der Israeliten durch die Wüste etwas näher gebracht hatte. Die die ferne Lebenswelt der Ägypter, Edomiter und Midianiter etwas aufleben ließ. Die uns an eine Zeit erinnerte, als der Mensch noch als die ersten Homo sapiens, als Homo Neanderthalensis, und wie sie noch alle hießen, die Erde bevölkerte. Wir ließen eine Welt hinter uns, die uns sogar noch früher zurückreisen ließ, bis an den Anfang, denn die Bergformationen bezeugen bis zum heutigen Tag die Bewegungen der afrikanischen und der asiatischen Erdplatte, welche das Urmeer Thetys in neue Schranken gewiesen haben....
Falls du dich jemals entscheidest, ein Buch zu schreiben, ich würd's definitv lesen. Unglaublich cooler Schreibstil!
Liebe Grüße aus Frankreich, deine Johanna
Hi du Explorerin und Fernsehstar!
Wann wird denn die Sendung ausgestrahlt? ;)
Deine Flora, die an deinen verschriftlichten Lippen hängt :